Unsere Kundin Edelweiss fliegt die schönsten Traumziele der Welt an. Während Service, Atmosphäre und Essen an Bord unserer liebsten Ferienfluggesellschaft immer perfekt sind, kann man sich seine Mit-Fluggäste eher selten aussuchen. Auf diese fünf Flieger-Typen trifft man auf fast jedem Flug. (Achtung, nicht ganz ernst gemeint!)
Der demonstrative Viel-Flieger
Er schaut, dass er auf jeden Fall der letzte ist, der das Flugzeug betritt. Bis kurz bevor das Gate schliesst, raucht oder telefoniert er – meistens beides – und achtet auf einen betont gelangweilten Gesichtsausdruck. Sein Handgepäck drückt er nonchalant der Flight Attendant in die Hand. Während der Sicherheits-Vorführung checkt er noch schnell seine E-Mails und für die Aufregung von anderen Fluggästen hat er nur ein verächtliches Lächeln übrig.
Der Selten- oder Erst-Flieger
Er ist mindestens drei Stunden vor Abflug am Flughafen, und versucht dann eine halbe Stunde lang verzweifelt, am Automaten einzuchecken. An der Gepäckabgabe stellt er eine gefühlte Million Fragen, so dass die Schlange hinter ihm unendlich wird. Auch die Sicherheitskontrolle dauert ewig, weil er zuunterst im Handgepäck noch eine Literflasche Wasser und eine grosse Tube Zahnpasta verstaut hat. Am Gate ist er dennoch eine halbe Stunde zu früh und stellt sich zur Sicherheit schon mal zuvorderst in die Reihe, obwohl er eigentlich noch aufs WC müsste. Vor, während und nach dem Flug kommentiert er alles, was er sieht. Und ja – nach der Landung klatscht er.

Der Hipster-Flieger
Er trägt weisse Sneakers, Mütze und Sonnenbrille, als könnte er sich nicht entscheiden, ob er lieber das Outfit vom Abflug- oder vom Zielort anziehen will. Er telefoniert während des Bordens, während er das Flugzeug betritt und bis kurz vor dem Start, und hofft, dass alle mitkriegen, an welcher Wahnsinns-Party er letzte Nacht war und welche grandiose Ausstellung er an seinem Zielort besucht. Seinen Rucksack verstaut er unter dem Vordersitz, schliesslich hat er jede Menge Dinge dort drin, die während des Fluges unverzichtbar sind: Laptop, Kopfhörer und jede Menge wichtiger Unterlagen.
Der Wander-Flieger
Entweder er trinkt zu viel (Tomatensaft – warum auch immer!) oder er hat direkt vor dem Flug einen Artikel über Thrombose gelesen. Jedenfalls steht er gefühlt alle paar Minuten auf, geht aufs WC oder wandert sonst irgendwie im Flugzeug herum. Selbstverständlich sitzt er am Fenster oder in der Mitte der Mittelreihe und steigt umständlich und sich laut entschuldigend über seine (gerade eingeschlafenen) Sitznachbarn. Und rüttelt an den Lehnen der Vordersitze.
Der Ich-bin-hier-zu-Hause-Flieger
Kaum hat er Platz genommen, zieht er die Schuhe aus. Wenn man als Sitznachbar Glück hat, setzt er sich im Schneidersitz auf seine Füsse, wenn man Pech hat, legt er die Füsse auf den Sitz vor ihm. Wenn er am Gang sitzt, streckt er sie in den Gang, so dass möglichst jeder darüber stolpert. Seinen Sitz klappt er sofort und ohne Vorwarnung nach hinten, und auf seinem Tisch breitet er iPad, Heftli und Gesichtsmaske aus. Seine Arme legt er möglichst beidseitig auf die Sitzlehnen – und wenn er eingeschlafen ist, kippt sein Kopf auf die Schulter des Sitznachbarn.
